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Christine Schreiber
"Loeb stopped too soon!" - Die Entwicklung einer Forschungsstrategie zur In-Vitro-Fertilisation menschlicher Eier

In meinem Beitrag werde ich die vorläufigen Ergebnisse einer historischen Fallstudie zu den Befruchtungsexperimenten an Kaninchen und Frauen präsentieren, die in den 1930er Jahren an der Harvard Universität durch Gregory G. Pincus durchgeführt wurden.

Auch wenn Reproduktionsmediziner die Geschichte der In-Vitro-Fertilisation gerne im 19. Jahrhundert (oder sogar in mythischer Vorzeit) beginnen lassen, muss man die Herausbildung einer Forschungsstrategie zur extrakorporalen Befruchtung menschlicher Eier in die 1920er bzw. 1930er Jahre datieren. Die Entwicklung dieser Technologie war keineswegs unumstritten, dennoch wurde seit den 1930er Jahren kontinuierlich daran geforscht bis 1978 das große Ziel erreicht war, die Geburt des ersten "Retortenbabies". In meinem Vortrag würde ich die Frage untersuchen, welche Konflikte die Experimente von Pincus in den 1930er Jahren begleiteten und im Kontext welcher Prozesse die Entwicklung einer Technologie ihren Lauf nehmen konnte, die einen massiven Eingriff in die menschliche Fortpflanzung darstellt und die eine strategische Rolle im Feld heutiger Reproduktionstechnologien spielt.