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Andreas Fickers

Technik als Dispositif. Technik- und Mediengeschichte im Dialog

Im Zentrum des Vortrages steht die Frage nach der Dialogfähigkeit zwischen Technik- und Mediengeschichte, das heißt die Frage nach der Übertragbarkeit und Nutzbarkeit medienwissenschaftlicher Konzepte für eine Kulturgeschichte der Technik, die sich mit der alltäglichen Aneignung technischer Artefakte auseindandersetzt.
Medientechnologien, so die Hypthese, stellen die Technikgeschichte wegen ihrer doppelten Charakters als sowohl materielle wie symbolische Artefakte vor eine besondere Herausforderung. Als Kommunkationsapparate sind Radio- oder Fernsehgeräte, Telefone oder Computer gleichermaßen Zeugen eines bestimmten technisch-apparativen Systems als auch Mediatoren eines "Textes". Aneignungsprozesse von Medientechnologien – vor allem aus innovationstheoretischer Perpsektive - müssen daher vor dem Hintergrund der doppelten Funktionalität medientechnischer Artefakte reflektiert werden. Als tragbares Konzept einer solchen kulturwissenschaftlichen Analyse bietet sich das vom französischen Philosophen Jean-Louis Baudry entworfene Modell des Dispositifs an. Ziel des Vortrages ist daher, das analytische Potential des Dispositif-Konzeptes für eine Kulturgeschichte der Technik auszuloten und anhand konkreter Fallbeispiele aus dem Bereich der Kommunkationstechnologien deutlich zu machen. Gleichermaßen beabsichtigt der Vortrag jedoch auch, das kritische Potential technikhistorischer Konzepte und Fragestellungen für die Mediengeschichtsschreibung aufzuzeigen, die häufig an einer simplifizierenden Problematisierung des Technikbegriffes krankt.